Das Toilettenpapier

Das Toilettenpapier

Zur Materialkunde und Geschichte des Zollstoffpapiers

Kein Klopapier mehr! Beim Blick auf das Phänomen der Hamsterkäufe während der aktuellen Pandemiekrise möchte raumprobe das begehrte Material als solches in den Fokus rücken. Vor allem weil es bei uns einen regionalen Bezug zu dem geschätzten Hilfsmittel gibt. 

Vor den Toren Stuttgarts wurde vor knapp 100 Jahren in Ludwigsburg die erste Toilettenpapierfabrik in Deutschland eröffnet. Damals noch als raues Krepppapier auf Rolle gewickelt wurde von Hans Klenk, Unternehmensgründer und Arbeiter in Personalunion, vormittags produziert und mittags verkauft.

Die „Klenk u. Co. Klosettpapierfabrik“ wurde später von ihm in „Hakle“ umbenannt, damit niemand mehr den unangenehmen Begriff Toilettenpapier benutzen musste. Der ideenreiche und vorausschauende Unternehmer gilt bis heute als einer der Ikonen im Klopapiergeschäft. Er entwickelte das Material stetig weiter und brachte immer wieder neue, noch komfortablere Produkte auf den Markt. Mit der Erfindung von Hakle Feucht ist es Ihm gelungen, die Badhygiene in Deutschland zum zweiten Mal zu revolutionieren.

Die Geschichte der Körperhygiene ist eine lange und abwechslungsreiche. Kulturgeschichtliche Abhandlungen sind trotz ihres um wissenschaftliche Sachlichkeit bemühten Tonfalls zuweilen unterhaltsam zu lesen, beschäftigt sich der Forschungsgegenstand doch mit den intimsten Seiten unseres Alltags und spricht aus, was ansonsten um der schockierenden Ehrlichkeit willen nicht ausgesprochen wird.

Als Materialagentur beleuchtet die raumprobe nun ein Thema, das innerhalb eines kulturwissenschaftlichen Rahmens sicher gründlich beforscht wurde, aus unserer Sicht als Materialexperten jedoch immer noch interessant erscheint. Der mit der Körperhygiene eng verbundene Hygieneartikel Toilettenpapier kann als Material angesehen werden und weist mit Hakle sogar regionale Wurzeln auf.

Materialkunde

Zellstoff, der Rohstoff aus dem Toilettenpapier besteht, wird vor allem aus Kiefern-, Fichten- und Birkenholz hergestellt. Zu geringen Teilen wird auch Eukalyptusholz verwendet. Bei der Verarbeitung des Holzes zu Zellulose werden Lignin und andere Pflanzenstoffe nicht vollständig entfernt. Das Ergebnis ist eine dunkele Färbung des Zellstoffs. Damit er schneeweiß wird, muss er nach dem Kochprozess gebleicht werden. Erst dann verliert er die gräulich- dunkle Färbung und damit das restliche Lignin. Da Lignin wasserabweisend ist, wird der Zellstoff in diesem Schritt sogar weicher und saugfähiger.

» Hier geht`s zum Datenblatt

Geschichte des Toilettenpapiers in Deutschland

In Ludwigsburg wurde vor bald hundert Jahren die erste deutsche Toilettenpapierfarbrik eröffnet. Der junge Hans Klenk produzierte ab 1928 sein kreppartiges, aber immerhin bereits auf Rollen gewickeltes, Papier. Dabei soll er – so wurde es kolportiert – vormittags produziert und nachmittags selbst verkauft haben. Der heute bekannte Firmenname Hakle wich dem anfänglichen etwas holprigen Namen Klenk u. Co Klosettpapierfabrik. Der neue Firmenname war eleganter und vor allem unverfänglicher. Unter ihm entwickelte Klenk seine Produkte stetig weiter. Von 1934 an in Mainz, da Klenk den neuen Standort aufgrund der Nähe zu seinen Rohstofflieferanten wählte.

Vor allem den Komfort verbesserte Klenk kontinuierlich bis 1972 das erste dreilagige Toilettenpapier – SuperVlausch – angeboten werden konnte. Mit dem ersten feuchten Toilettenpapier – Hakle feucht – revolutionierte Hakle den Hygienepapiermarkt 1977.

Toilettenpapiergeschichte hautnah

90 Jahre Hakle Markengeschichte lässt sich im hauseigenen Museum auf dem Düsseldorfer Firmengelände von Hakle besichtigen. Dort sind über 400 Packungen Toilettenpapier und Küchenrollen ausgestellt.

» Firmenmuseum Hakle

Frühe Geschichte des Toilettenpapiers

Bereits im 14. Jahrhundert wurde in China das erste Hygienepapier produziert. Es war dem Kaiser vorbehalten. Um für die breite Masse erschwinglich gemacht zu werden, musste sich allerdings erst die industrielle Revolution vollziehen. Wie viele andere fortschrittliche Entwicklungen zu dieser Zeit, entstand auch die British Perforated Paper Company auf englischem Boden. Sie eröffnete 1880 in London und produzierte erstmals kontinuierlich perforiertes Papier. Zuvor wurde das erste industriell hergestellte Toilettenpapier – Gayettys medicates Papers – noch aus einzelnen Blättern, die in einer Schachtel zusammengehalten wurden, in England produziert. Die nächste große Erfindung folgte bereits 1890: Die Scott Paper Company stellte Toilettenpapier auf Rollen her.

Die Entwicklung des Toilettenpapiers wurde bis in die heutige Zeit hinein verfolgt, sodass die Ausführungen heute vielfältig sind. Auch die Oberflächengestaltung des Papiers ist Kaufkriterium geworden. So spielen Rätsel, Muster, Sprüche und Farben der Rollen auf die Unterhaltung ihrer Benutzer ab und unterschieden die ausgereiften Produkte nur noch durch ihre visuelle Gestaltung.

Materialvielfalt

Heute gibt es Toilettenpapier in einer Vielzahl an Formen, Größen, Lagen und Arten. Entsprechend den individuellen Vorlieben kann ausgewählt werden aus verschiedensten Farben, bedruckt mit Mustern, Sprüchen oder Rätseln bis hin zum feuchten Toilettenpapier.

2020: Nicht die erste Toilettenpapier-Krise

Das aktuelle Phänomen der Toilettenpapier-Hamsterkäufe ist nicht neu. Bereits in den 1970er Jahre kam es während der Ölkrise in Japan zu einer „Toilettenpapier-Panik“.

Zukunft des Toilettenpapiers

Das Umweltbundesamt empfiehlt Hygieneprodukte aus Altpapier aufgrund des verantwortungsvolleren Umgangs mit Ressourcen und der Abwasserbelastung. Doch die Verwendung von Zellstoffressourcen und ihrer Aufbereitung kann mit Dusch-WCs vollkommen vermeiden werden.

Laufen bietet mit Cleanet neben einem mehrstufigen Hygienekonzept schnörkelloses Design. So können Frische und Umweltbewusstsein ins Bad einziehen und die Ressourcen gleichzeitig geschont werden. Das technisch ausgereifte Produkt ist dabei sogar intuitiv zu bedienen.

Wo liegt das Problem – Zukunft ohne Toilettenpapier

Erfrischung, Reinheit, Komfort, schnörkelloses, pures Design beim Dusch-WC Ceanet von Laufen.

Aktuelle Entwicklungen machen es deutlich einfacher und sogar hygienischer, zukünftig ganz auf das wertvolle Papier zu verzichten. Die jüngste Generation der Dusch-WCs funktioniert einwandfrei, die Technik ist komplett integriert und die Bedienung gestaltet sich intuitiv, auch für Gäste.

» Cleanet von Laufen