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raumprobe goes Vitra

Möchten Sie auch mal Möbel selber bauen? » Auf in die Schaffhauser Säge

raumprobe goes Vitra

Ein herrlich abwechslungsreicher Roadtrip in den Südwesten

Heiß war der Tag, kühl der Wegsekt.

Der Besuch auf dem Vitra Campus ist immer wieder ein besonderes Erlebnis, weiß die Dichte an bemerkenswerter, ästhetischer Qualität doch immer wieder zu beeindrucken. Und diese wird immer weiter gesteigert: Im Mai 2020 ist der Oudolf Garten von Piet Oudolf hinzugekommen und erst kürzlich konnte der Wiederaufbau des vom Abriss geretteten Umbrella House aus Tokio von Kazuo Shinohara abgeschlossen werden. 

Dass die Zeit nicht stehen bleibt – und ihr Zahn auch vor dem Campus nicht Halt macht – zeigte sich am erschreckend desolaten Fassadenzustand des Vitra Haus von Herzog & de Meuron. Nicht minder erschreckend war jedoch vor allem der Anblick der von Vitra gern zitierten, sattgrünen Kirschbaumwiesen, auf denen sich der Campus über die Jahrzehnte entwickelt: Die Kirschbäume welken, die Blumenwiesen versteppen. Gibt’s sowas wie Klimawandel?

Apropos Klimawandel. Eigentlicher Anlass unseres Roadtrips war die Ausstellung „Plastik. Die Welt neu denken“ über den rasanten Aufstieg der Kunststoffe im 20. Jahrhundert, ihre verheerenden Folgen für die Umwelt und Lösungsansätzen für einen nachhaltigeren Umgang mit Plastik, das unseren Alltag wie kaum ein anderes Material prägt. Die Ausstellung war die Reise wert: Sie vermittelt die allgegenwärtige Präsenz des Materials, mahnt ohne den Zeigfinger zu erheben die lebensbedrohlichen Auswirkungen für unseren Planeten an und spricht hoffentlich – sicherlich – uns allen ins Gewissen. 

Weiter ging es in den schwarzen Wald, ins beschauliche Grafenau, wohin unser lieber Freund Josche Frankenberger seinen Lebensmittelpunkt verlegt hat. In der über 200 Jahre alten Schaffhauser Säge hat der Künstler, Möbeldesigner und Holzfachmann neben seinem Atelier eine Erlebnis-Werkstatt installiert, in der er Gruppen- und Familienkurse zum „Möbel selber bauen“ anbietet. 

Und dann lockten da abgeschieden im Hochschwarzwald natürlich weitere touristische Highlights: Unweit der Schaffhauser Säge steht das Wohnhaus des wohl berühmtesten Arztes der Bunderepublik, dessen Klink im 60 km entfernten Glottertal verortet ist. Und wiederum nur einige Schritte davon entfernt ist die 1791 gegründete Badische Staatsbrauerei Rothaus zu Hause. Im Biergarten der höchstgelegenen Brauerei Deutschlands kehrten wir ein, denn bei kühlem Bier, Hasenfutter im Glas und jede Menge Fleischgerichten gab es einiges zu Besprechen: Was ist aus Prof. Dr. Brinkmann geworden? Wurde zu seiner Zeit noch mit metallischen Skalpellen gearbeitet oder schon auf die positiven, manchmal lebensrettenden Eigenschaften von Plastik gesetzt? Wann kommen wir zum Möbelworkshop in Schaffhauser Säge? Und wie isst ein Storch seine Frösche? 

Durch den Sonnenuntergang gings nach Hause und der Roadtrip voller Gegensätze und unbeantworteter Fragen zu Ende.

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