Mit welchen Materialien arbeiten Sie und warum?

Wir arbeiten mit mexikanischen Materialien, die teilweise Kunsthandwerke sind, aber auch mit Materialien, die zum mexikanisches Alltag gehören. Beispiele sind Barro Negro, eine Art von schwarzem Ton aus Oaxaca, Vulkanstein, Cantera Rosa Stein aus Zacatecas, Travertino, Fiorito, mundgeblasenes Glas, Onyx und Talavera-Keramik.

Für uns liegt die Herausforderung darin, Imperfektion durch minimalistische Formen in ihrer Schönheit und Raffinesse zu zeigen. Wir sind fasziniert von der Magie, die entsteht, wenn traditionelle Materialien mit neuen Techniken und zeitgenössischen Ideen kombiniert werden. Jedes Material bringt neues Wissen in unser Studio und bereichert unsere Prozesse und Methoden.

Wie recherchieren Sie Ihre Materialien?

Materialien sind der Ursprung unserer Arbeit. Ihre Essenz inspiriert unsere Kollektionen und alle kreativen Prozesse fangen hier an. Wir erforschen Materialien, die zur mexikanischen Kultur gehören, wir sind neugierig und analysieren Architektur, Textilen, Kochmethoden- und Utensilien. Wir reisen durch Mexico und erforschen Traditionen. Ausgehend von einer Untersuchung historischer Materialien bringen wir sie in einen neuen Kontext, indem wir ihre Ästhetik überdenken. Unsere Kollektionen schätzen die Erfahrung des Handwerks und unterstützen den Wert und Ursprung von Materialien.

Nach welchen Kriterien werden bei Ihnen Materialien ausgesucht?

Für uns hat jedes Material hat ein verstecktes Potenzial, das durch die passende Form die Ästhetik hervorbringen kann. Zusammen mit Licht spielen wir mit Schatten, Farben, Texturen, Transparenz, Reflexionen, Wärme, Leichtigkeit, Ausgewogenheit und Kontrast. Diese Attribute suchen wir.

Gibt es ein persönliches Lieblingsmaterial?

Wir haben eine besondere Beziehungen zu allen Materialien mit denen wir arbeiten und jedes von ihnen hat seinen eigenen Charakter und seine eigene Anziehungskraft. Barro Negro ist definitiv das ikonischste, da es auch das erste Material ist, mit dem wir gearbeitet haben. Aber wenn wir zum Beispiel über Materialkombinationen sprechen, möchte ich unsere Ambra-Kollektion hervorheben, eine Mischung aus Cantera Rosa Stein und Kupfer. Die Mischung beider Materialien schafft eine charaktervolle Kombination, die eine zeitgemäße Bildsprache spricht.

Ihre Leuchten haben eine besondere Ausstrahlung. Wodurch generiert sich diese?

Wir lassen die Materialen die Formen unserer Objekte ergeben. Das ist oft ein ganz natürlicher Prozess, bei dem wir die Limits des Möglichen ausreizen und den formalen Kontext des Gebrauchs gänzlich überdenken. Damit bleiben wir uns immer treu, wobei wir lieben was wir tun. Die Leidenschaft etwas Neues zu entdecken.

Der Messestand in Mailand 2019 stand unter dem Motto The Material Landscape. Wie waren die Reaktionen auf das Konzept?

Wir hatten eine unheimlich gute Resonanz in Mailand. Unsere Produkte leben durch Materialien, die in der Leuchtenbranche nicht verwendet wurden. Uns wurde immer wieder gesagt, dass unsere Kollektion vollkommen anders ist, dadurch haben wir viele Leute angezogen. Abgerundet wurde das Konzept durch Cocktails, die von Gerichten aus mexikanischen Regionen inspiriert wurden, aus denen unsere Materialien stammen.

Mexiko und Österreich sind Ihre Heimat. Welche Unterschiede im Umgang mit Materialien beobachtet Sie?

Beide Länder haben eine starke Handwerkstradition und einen ausgeprägten Sinn für Kultur, auch wenn diese aus unterschiedlichen Jahrhunderten stammen. Materialien und deren Verarbeitung sind in beiden Ländern Kulturerbe. Wenn wir über Unterschiede reden, Mexiko ist ein Land das viel Potential hat, es gibt eine Vielzahl von Materialen und Kulturen. Materialen in Mexiko sind oft bunt und charaktervoll.

Welche Möglichkeiten ergeben sich durch Ihren Produktionsstandort in Mexiko?

In Mexiko zu produzieren bedeutet nahe bei unseren Kunsthandwerkern zu sein. Die mexikanische Kultur ist flexibel und erfinderisch, das öffnet neue Türen und macht unsere Arbeit noch spannender. Mexiko Stadt ist eine Welt in sich, wo immer etwas passiert und es viel Bewegung gibt, das gibt natürlich viel Inspiration.