Kurzbeschreibung
Wie können wir Materialien mit künstlichen, reproduzierbaren Oberflächen erzeugen, ohne Vorlagen aus der natürlichen Umwelt lediglich zu imitieren?
Die Materialentwürfe aus dem Surface-Lab müssen zusammen gesehen werden. Die eingereichten Oberflächen bilden lediglich einen kleinen exemplarischen Ausschnitt der experimentellen Oberflächenstudie „Surface Lab“ an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Hildesheim, Fakultät Gestaltung, Kompetenzfeld Farbdesign. Unter Anwendung aller zur Verfügung stehenden Mittel werden dort Prototypen für die Bereiche Automotive/Transportation, Color & Trim, Wand, Boden, Decke oder Fassade, entwickelt. Das Ziel ist die Darstellung qualitativ hochwertiger, künstlicher Oberflächenstrukturen in künstlichen Materialien auf Basis eines Trendscoutings. Das Spannungsfeld zwischen Imitation und Materialgerechtigkeit begleitet dabei jeden Entwurf. Entscheidend sind Konzept, Haptik und visuelle Qualität. Parametrische Gestaltungsverfahren und Handarbeit werden dabei genauso in Kombination genutzt wie fräsen, tiefziehen und lasergravieren oder collagieren, kleben und abformen.
Das Ziel des Kurses ist die Gestaltung künstlicher Materialien in Verbindung mit künstlichen Strukturen, und versucht damit eine neue Art von Materialgerechtigkeit zu erreichen. Zudem arbeiten wir mit unterschiedlichen Maßstäben der Strukturen um definierte Anwendungsbereiche zu finden. Sensibilität und Cross-Media sowie Cross-Technical-Thinking werden im Kurs gezielt gefördert um zu neuen Materiallösungen zu kommen.
Geleitet wird der Kurs von Timo Rieke, Verw.-Prof., in Zusammenarbeit Martin Brandes (Wissenschaftlicher Mitarbeiter) und allen Werkstätten der Hochschule.
Human Skin, Amelie Schweers: Das Material ist gefräst und matt-glänzend lackiert.Die feine Struktur zeigt Lebenslinie und Fältchen menschlicher Haut. Das Material spielt mit dem Kontrast einer künstlichen Oberfläche und einer sehr vertrauten, natürlichen Struktur. Das Material eignet sich sowohl für eine Umsetzung als großflächige (Innen-)Architekturoberfläche als auch für Transportation und Wandbeläge, etc.
See Through, Lotte Heller/Felix Ewald: Das textile Material ist zweifach gelasert. Die organische, parametrisch erzeugte Struktur verfeinert die grobe Struktur des Textils. Das Textil ist wasserabweisend und stabil. Das Material eignet sich zur Verschattung, oder partiell für den Modebereich, Taschen, etc.
Engraved Ray, Felix Ewald: Das Material ist Plexiglas, lasergraviert und sandgestrahlt. Die gescriptete Struktur wurde über Grasshopper verfeinert und ausgestaltet. Das Material verfügt über eine fein strukturierte, weiche Optik und eignet sich gut zur Hinterleuchtung. Kann in einem andern Maßstab aber auch in ähnlicher Form im Bereich Color & Trim interessant sein.
Das Surface Lab-Team: Nadine Ahlers, Ronja Bak, Jennifer Betz, Adam Dzmanczyk, Felix Ewald, Anja Fronius, David Gent, Ralph Handte, Charlotte Heller, Heike Henrich, Sophie Hesse, Christina Knjasew, Pinar Korkmazer, Nelli Moos, Eva Moreno, Amelie Schweers, Alina Zips