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Dünner dämmen

Evonik entwickelt Hochleistungsdämmstoff auf Quarzbasis

Platz – das ist eines der größten Probleme, wenn Innenräume energetisch saniert werden sollen. Abhilfe wollen neue Hochleistungsdämmstoffe wie Calostat von Evonik schaffen.

Calostat ist ein Material, das vor allem aus einem besteht: Siliciumdioxid. Dazu verrät Wikipedia: Aus Siliciumdioxid, nämlich Quarz, besteht auch der Großteil der weltweiten Sandvorkommen. Dem Unternehmen Evonik ist es nun gelungen, aus dem rein mineralischen Siliciumdioxid einen nicht brennbaren Hochleistungswärmedämmstoff zu entwickeln. Dieser zeichnet sich durch eine besonders niedrige Wärmeleitfähigkeit λ = 0,019 W/(mK) aus. Zudem nimmt Calostat kein Flüssigwasser auf, ist aber dampfdiffusionsoffen. Für die Robustheit und einfache Befestigung oder Verputzbarkeit an der Baustelle sorgen Deckschichten, die entweder aus einer speziellen Mineralwolle, aus einem Glasvlies oder aus einer Kombination aus beiden bestehen. Ein weiterer Vorteil: Die Materialien werden mechanisch miteinander verbunden. Mithilfe des sogenannten Tufting, einem Verfahren, das auch bei der Herstellung von Teppichböden eingesetzt wird, entsteht eine feste Verbindung, die aber nach Gebrauch wieder gelöst werden kann. Dadurch wird die sortenreine Trennung möglich – eine der wesentlichen Voraussetzungen für ein stoffliches Recycling. Die Dämmplatten gibt es in verschiedenen Varianten: Calostat Pure eignet sich am besten für vorkonfektionierte Systeme. Calostat Sandwich ist eine robustere Variante mit einem Kern aus Calostat Pure, der mechanisch mit Deckschichten aus Mineralwolle bzw. Glasvlies verbunden ist. Diese Variante eignet sich auch für die Innendämmung. Beim Calostat Pad ist der Dämmstoff eingenäht und verpresst in ein Glasgewebe, was Transport, Handling und Befestigung vereinfacht. Das Schneiden der Platten ist mit Cuttern, Kreissägen oder Stichsägen möglich. Es wird die Nutzung eines Sägeblatts mit Wellenschliff oder möglichst kleiner Zahnung mit neutralem Sägeblattwinkel empfohlen. Die Platte kann nach der Montage verputzt oder verkleidet werden.

Beitrag der Serie Werkstoffportrait in der BM, Konradin Verlag, Ausgabe 06/21

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