Nach einem Blick auf Materialien von gestern und Materialien der Gegenwart, richtet sich mein Blick hier und jetzt in die Zukunft. Materialien von morgen. Was erwartet uns?
Welche Materialien werden relevant sein? Sie ahnen es sicherlich. Aspekte der Nachhaltigkeit, die einigen von uns nicht schnell genug umgesetzt werden – und anderen wiederum nur Fragezeichen oder gar Zornesfalten ins Gesicht zeichnen –, werden treue Begleiterinnen zukünftiger Entwicklungen sein. Und das ist gut so. Dabei stellt sich im Gegenzug auch die Frage, ob Materialentwicklungen sein müssen. Laut Prof. Dr. Dirk E. Hebel vom Karlsruher Institut für Technologie wird unserer gebauten Umwelt eine besondere Schlüsselrolle zuteilwerden: Gebäude und Infrastrukturen vergangener Jahrzehnte müssen „…sowohl als zukünftiger Rohstofflieferant als auch als Materiallager betrachtet werden.“ Da diese jedoch nicht für den Rückbau und die Wiederverwendung konzipiert und konstruiert worden sind, können die dort verwendeten Materialien und Bauteile nur in Maßen und unter hohem Energieeinsatz wiederverwendet werden. Unter Berücksichtigung der aktuellen Situation müssen also Konstruktionen und Fügeprinzipien entwickelt werden, die unsere gebaute Umwelt zu einem sortenreinen und einfach rückbaubaren Materiallager werden lässt. Im Materialpreis 2022 wurden Materialentwicklungen ausgezeichnet, die diesen Gedanken aufgreifen. Sie sind dabei sich am Markt zu etablieren und werden in Zukunft eine relevante Rolle spielen.