Nachhaltig bauen und sanieren

Nachhaltig bauen und sanieren

Dachmaterialien für die Zukunft

Gastbeitrag von Georg Heinl, Heinl Bauelemente

Zukunftsfähiges und klimafreundliches Bauen betrifft alle Aspekte eines Gebäudes – so natürlich auch die Wahl des passenden Materials für das Dach. Ob für den geplanten Neubau oder zur Dachsanierung eines älteren Hauses, die Verwendung nachhaltiger Dachmaterialien rückt mehr und mehr in den Fokus. Wir haben einige der beliebtesten Optionen unter die Lupe genommen.

Was nachhaltige Dachbaustoffe auszeichnet

Mit der Nachhaltigkeit von Dachmaterialien ist einerseits die nachhaltige Herstellung der jeweiligen Dachbaustoffe gemeint – diese sollen möglichst keine schwierigen Nachbehandlungen und allzu langen Transportwege benötigen und außerdem recyclebar sein. Ein nachhaltiger Dachbaustoff sollte somit schon in der Herstellung keine allzu große Umweltbelastung darstellen.

Andererseits zählt natürlich auch die Nachhaltigkeit des Dachbaustoffs aus der Sicht der Bewohnenden und Nutzenden. Denn die verwendeten Materialien sollten eine lange Haltbarkeit besitzen und generell gut wartbar sein. 

Was vor der Wahl eines nachhaltigen Dachbaustoffs zu beachten ist

Es schadet nie, sich bei der Wahl des richtigen Materials von einer Person mit Expertise begleiten und beraten zu lassen. Denn natürlich gilt es, neben der Nachhaltigkeit des jeweiligen Dachbaustoffs auch dessen Eignung für das gewünschte Projekt abzuklären. Bei der Abwägung der folgenden Einflüsse ist in der Regel professionelle Hilfe gefragt:

Dachform des Hauses

Abhängig von der Dachform und insbesondere der Dachneigung des jeweiligen Hauses stehen unterschiedliche Materialien zur Auswahl. Denn je nachdem, wie stark die Neigung des Dachs ausfällt, muss die Dachdeckung daran angepasst werden. Nur so können langfristige Haltbarkeit und Witterungsbeständigkeit des Daches garantiert werden.

 

Örtliche Bestimmungen

Natürlich darf auch die geographische Lage des geplanten oder zu sanierenden Hauses nicht außer Acht gelassen werden. Denn welche Materialien sich am besten für ein bestimmtes Haus eignen, hängt natürlich davon ab, welchen Wettereinflüssen dieses regelmäßig ausgesetzt ist. Die örtliche Witterung kann die Lebensdauer eines Dachbaustoffs verkürzen und sollte somit stets miteinbezogen werden.

Zukunftsweisende Dachmaterialien im Detail

Die Möglichkeiten, Dächer nachhaltiger zu gestalten, wachsen immer weiter. Der Kreativität sind hier beinahe keine Grenzen gesetzt und immer wieder werden innovative neue Möglichkeiten getestet. Die folgenden Dachmaterialien sind nur eine kleine Auswahl der vielfältigen Optionen für Dachbedeckungen mit nachhaltigen Materialien.

Nachhaltig und vielseitig: Stahl

Stahlprodukte sind besonders nachhaltige Dachbaustoffe, da sie nach der Benutzung ohne Qualitätsverlust wiederverwertet werden können. Das bedeutet, dass Stahl im Grunde endlos recyclebar ist, was wiederum massiv zur Ressourcenschonung beiträgt. Nebenbei hat Stahl am Dach auch eine lange Lebensdauer mit geringem Wartungsaufwand und ist somit eine ideale Option für eine zukunftssichere Dachlösung.

Ein weiterer Bonuspunkt, den Stahl im Vergleich zu anderen Dachmaterialien bietet, ist seine Leichtigkeit: Beispielsweise hat der Einsatz von Trapezblechen den Vorteil, dass keine übergroßen Beförderungsmittel wie bei anderen Materialien benötigt werden. Somit haben Trapezbleche aus Stahl vergleichsweise klimaschonende Transportwege.

Dächer aus leichten Materialien wie Stahl können beim Hausbau außerdem eine erhebliche Kosteneinsparung bringen. Das liegt daran, dass sie aufgrund ihres geringen Gewichts weniger aufwändige Tragkonstruktionen erfordern. Aber auch zur Sanierung und Modernisierung von älteren Häusern, deren Dachstuhl nicht mit zu viel Gewicht belastet werden sollte, eignet sich Stahl aufgrund seiner Leichtigkeit ganz besonders. 

Tradition und Nachhaltigkeit: Schiefer

Der Schieferstein ist einer der Klassiker der Dachmaterialien und zeichnet sich durch seine Nachhaltigkeit aus. Denn Schieferstein ist ein reines Naturprodukt, das sich aufgrund seines häufigen Vorkommens in ganz Europa durch kurze Transportwege auszeichnet. Auch die Verarbeitung ist simpel – Schiefer benötigt keine Bindemittel und kann im Grunde frisch aus dem Bergwerk weiterverarbeitet werden.

Das Naturmaterial kann ab 22°/25° Dachschräge als Dachbelag implementiert und für unterschiedliche Dacheindeckungsarten verwendet werden. Ein weiterer Bonuspunkt für ein Schieferdach ist die lange Lebensdauer des Gesteins – Schieferdächer können die 100-Jahres-Marke überdauern und eignen sich somit ganz besonders für langlebige Bauvorhaben.

Zwei Funktionen in einem: Solardachziegel

Bei Solardachziegeln handelt es sich um den jüngsten der hier vorgestellten nachhaltigen Dachbaustoffe. Aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften werden sie, obwohl sie eher weniger kostengünstig in der Anschaffung sind, zu einer immer beliebteren Option. Denn Photovoltaik-Schindeln vereinen zwei Funktionen in einem: Sie decken das Haus, während sie gleichzeitig Sonnenstrahlen absorbieren und in Gleichstrom umwandeln.

Photovoltaik-Dachziegel sind eine eher höherpreisige Anschaffung, die sich jedoch auf Dauer lohnt. Denn durch sie bekommt die Dachfläche einen energetischen Mehrwert. Die Lebensdauer der Solardachziegel ist das einzige Manko: Diese wird bisher nur auf etwa 40 Jahre geschätzt.

Eine gute Alternative: Dachsteine statt Dachziegel

Die Produktion von klassischen Dachziegeln aus Ton ist mit einem hohen Energieaufwand verbunden. Denn um ihn wetterbeständig zu machen, muss der Ton bei rund 900 °C gebrannt werden. Für die Herstellung von Dachsteinen aus Beton wird dagegen um 70 % weniger Energie benötigt, da hier nur der Zementanteil gebrannt werden muss – und das bei nur 60 °C.

Die für die Herstellung von Dachsteinen benötigten Ressourcen sind außerdem allesamt mehr als ausreichend vorhanden und benötigen keine langen Transportwege. Neben ihrer Schonung von Energie- und Naturressourcen bieten Dachsteine außerdem noch einen weiteren entscheidenden Vorteil: Sie sind äußerst langlebig und lassen sich nach ihrem Lebenszyklus auf dem Dach gut recyclen.

Dächer für die Zukunft aus nachhaltigen Materialien

Wie in so vielen anderen Bereichen kann auch bei der Wahl des passenden Dachmaterials auf nachhaltige Optionen gesetzt werden – sowohl in Bezug auf die Ökobilanz des jeweiligen Materials als auch in Sachen Haltbarkeit und Lebensdauer am Haus. Natürlich gibt es neben den hier vorgestellten Dachbaustoffen noch viele weitere nachhaltige Optionen. Neue Materialien und Verwendungsarten werden außerdem laufend entwickelt und getestet. 

 

Georg Heinl ist der Gründer und Geschäftsführer von Heinl Bauelemente, einem mittelständischen, familiengeführten Unternehmen, das im Jahr 2001 in Angfeld ins Leben gerufen wurde. Angefangen mit dem Verkauf von Trapezblechen, hat sich das Unternehmen inzwischen zu einem Spezialisten für Dach- und Wandverkleidungselemente entwickelt, mit einem umfangreichen Sortiment an Trapezblechen, Wellblechen, Sandwichelementen und Kantprofilen.

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Bilder © raumprobe

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