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Bischöfliches Ordinariat Rottenburg

Lederer Ragnarsdóttir Oei Architekten
Projektangaben
Einreichungskategorie
  • Farbe & Dekor
Materialklassen
Anwendungsklassen
Materialeinsatz
  • Design & Farbe
  • Kollektion & Kombination
  • Ökologie & Nachhaltigkeit
Projektbeschreibung
Der Entwurf basiert auf dem barocken Lageplan, in dem die Dominanz des Kirchengrundrisses vorgesehen ist, da so ein Spannungsfeld zur kleinteilig gestalteten Umgebung entsteht. Vom neuen Ensemble soll eine ähnliche Klarheit ausgehen wie in den Plänen von 1774 und 1659. Die Südfassade erinnert an die Komposition des plastisch geformten Kirchenbaus. Die große von oben belichtete Halle öffnet sich zur Stadt. Zur Nordseite hin verbindet ein langer Büroriegel, im gleichen Abstand wie einst die Stadtmauer, sämtliche Baulichkeiten der Gesamtanlage. Das Problem langer Baukörper wird mit einem Rhythmus, welcher die Enden gesondert behandelt und der in Zickzackform entworfenen Fensterbänder gelöst.

Bei der Materialwahl wurde Wert auf die enge Beziehung von Dauerhaftigkeit und Nachhaltigkeit gelegt. Hauptsächlich wurden Beton, Ziegelstein, Holz, Kupfer und Naturstein verwendet. Auch in der vorgehängten Fassade aus Sichtmauerwerk des Neubaus ist durch beimischen von Altziegeln wieder ein Verweis auf den geschichtlichen Kontext des Ortes zu erkennen.

Alle zur Oberen Gasse des Grundstücks sichtbaren Bauteile sind mit einer Fassade aus hellen und sparsam geschlämmten Ziegeln verkleidet. Diese Form der Materialisierung initiierte eine große Diskussion zwischen der Bauherrschaft und den Architekten. In der Überzeugung, dass den Oberflächen, bei aller Eigenständigkeit des Objektes selbst, eine Mittelrolle zukommt, nämlich zwischen der hellen Fassade des Palais und dem rotbraunen Putz des Rohrhalder Hofes eine Verbindung herzustellen, begann eine Suche nach dem dafür geeigneten Material. Relativ früh wurde ein zweischaliger Wandaufbau für die Fassade vorgeschlagen: die Tragkonstruktion aus Stahlbeton, die äußere Schale aus Ziegelmauerwerk. Was das Sichtmauerwerk betrifft, so entschieden sich Bauherrschaft und Architekten nach langen Bemusterungen für eine Mischung aus neuen Steinen und Ziegeln die aus Abbruch alter Gebäude gewonnen wurden. Es liegt auf der Hand, dass sich, auch bei einer dünnen Schlämme als Überzug, eine lebendige Oberfläche ergibt, die sehr viel besser mit den alten Gebäuden der näheren Umgebung harmoniert. Dieser Gesichtspunkt macht aber nur einen Teil des Konzepts aus.

Bis in das neunzehnte Jahrhundert war es üblich, das Material abgegangener Gebäude weiter als Baustoff zu verwenden. Römische Reste wanderten in die Gebäude der Gotik, in Bürgerhäusern finden wir Baumaterialien aus dem Mittelalter, die Steine von Stadtbefestigungen dienten für die Erstellung zahlreicher Rohbauten. Wir sprechen in diesem Fall von Verwertungsprozessen. Heute haben wir es beim Bauen nur noch mit Herstellungsprozessen zu tun, wobei mit der Produktion neuer Baustoffe - von der Gewinnung der Rohstoffe bis zum fertigen Baumaterial ein erheblicher Energiebedarf verbunden ist.

Bei den zur Vorderseite orientierten Bauten wurde geschlämmtes Mauerwerk eingesetzt. Durch die Mischung aus alten und neuen Ziegeln wird die Bezugnahme auf die direkten Nachbarbauten deutlich. Weitgehend setzten wir mineralische Putze, Beton, Ziegel, Holz, Kupfer und Naturstein ein, Materialien, die gut wiederverwertet werden können. Durch eine große Eingangstür im Kupfermantel, betritt man die hohe Eingangshalle. Das Foyer mit seinen in reinem Weiß geschwungenen Balkonen kontrastiert mit dem roten Marmorboden. An der Südfassade befinden sich nach außen gestülpte vollverglaste Aluminiumfensterkästen. An der Fensterinnenseite wurden Spiegel angebracht, so dass der Innenraum heller wirkt und die Massivität der Außenwände aufgehoben wird.
Materialpreis 2015
Farbe & Dekor
Warum wurde das Material gewählt?
Welche besondere Qualität erzielt das Material?
Was macht den Materialeinsatz besonders?
Verortung
72108 Rottenburg am Neckar
Deutschland
Materialien
Mauerwerk: Mischung aus alten und neuen Ziegeln
Abbruchstein, Vollziegel, geschlitzte Mauerziegel, gelochter Mauerziegel gelblich-weiß
Bodenbelag: Marmor rot, dunkle Färbung
Fabrikat: Rosso Verona Linoleum Uni Walton Pur, 2,5 mm, rot, auf CAF-Estrich
Gipsputzflächen: Gipskalkputz Knauf MP 75 G/F Dünnputz
Knauf Multi-Finish M
Büroangaben
Lederer Ragnarsdóttir Oei Architekten
Kornbergstraße 36
70176 Stuttgart
Deutschland
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