Warum wurde das Material gewählt?
Ziel war es, ein Gebäude zu schaffen, das möglichst aus nachwachsenden und natürlichen Rohstoffen besteht, die dem natürlichen Kreislauf zurückgeführt werden können. Alles fußte auf der Idee, Strohballen kombiniert mit Lehmputz als thermische Hülle für Boden, Decke, und Wand einzusetzen – eine Praktik, die bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts
bekannt ist und aktuell aus vielerlei Gründen wieder aufgegriffen wird.
Welche besondere Qualität erzielt das Material?
Die Ökobilanz des Gebäudes fällt aufgrund der genannten Aspekte besonders gut aus: Im Vergleich zu einem konventionellen Doppelhaus-Neubau gleicher Größe aus Beton oder Ziegel und mit klassischer Dämmung konnten 95 Prozent an CO2 eingespart werden. In den insgesamt 140 Kubikmetern verbauten Holzes sind rund 100 Tonnen CO2 gespeichert. Gerade jetzt, da das Ressourcenproblem immer größer wird, bietet sich alternatives, nachwachsendes Dämmmaterial wie Stroh dadurch an, dass es besonders klimafreundlich, aber auch schnell, günstig und regional verfügbar ist. Seine Verwendung weist einen vielversprechenden Weg in die Zukunft des Bauens.
Was macht den Materialeinsatz besonders?
Stroh ist nachwachsend, kreislauffähig und damit klima- wie auch ressourcenschonender als herkömmliche Dämmstoffe. Zudem ist es üppig vorhanden und kann regional geerntet werden. Dem Lowtech-Material liegt außerdem eine unkomplizierte Handhabung zugrunde: Die Strohballen werden auf einer Dicke von 36,5 cm in eine Holzunterkonstruktion hineingepresst,
wobei Überstände einfach mit einer Heckenschere abgefräst werden können.
Verortung
74397 Heilbronn
Deutschland
Materialien
Strohballen
Zimmerei Tobias Scheuermann, Sachsenheim
Holz
Heyd GmbH Zimmerei - Holzbau, Heilbronn
Lehm
Stukkateur Link GmbH, Lauffen a/N.