Haus Wolin

Haus Wolin wurde als Ferienhaus in idyllischer Landschaft an der Ostseeküste Polens für einen privaten Bauherrn aus Berlin errichtet. Seine A-förmige Holzstruktur erinnert an die sogenannten Brda-Häuser, vorgefertigte Holzhäuser, die während der kommunistischen Ära in Polen zu einer gängigen Typologie für staatlich geförderte Erholungsgebiete wurden und eine kostengünstige Lösung für Ferienunterkünfte boten.

Das Projekt untersucht die Antithese zu Rem Koolhaas Aussagen über Großstrukturen, nach denen die räumliche Trennung zwischen Kern und Hülle so weit zunimmt, dass Innen- und Außenraum zu zwei unterschiedlichen architektonischen Entitäten werden. Demgegenüber zelebriert Haus Wolin in Anbetracht seiner geringen Größe die Unmittelbarkeit und Abhängigkeit von Innen- und Außenraum, von Kern und Hülle als prägende räumliche Qualität des Projekts.

Das Haus besteht aus drei Ebenen, von denen jede ihre eigene Charakteristik aufweist. Das Erdgeschoss öffnet sich mit großzügigen Öffnungen und Terrassen zur Landschaft. Das unterhalb des Geländes gelegene und introvertierte Badezimmer wird durch ein kleines Fenster mit Tageslicht versorgt. Der Schlafbereich befindet sich auf der obersten Ebene, wo ein großzügiges Fenster den Blick zum Himmel lenkt.

Die Materialität des Hauses ist geprägt von Kiefernholz. Für die Fassade, die Innenwände, sowie die Inneneinrichtung wurden Sperrholzplatten aus Kiefer verwendet.